Mit dem in den Kursen erlernten Wissen erschließen sie sich neue Einkommensquellen und werden somit wirtschaftlich unabhängig von den ausbeuterischen Strukturen in den internationalen Produktionsstätten der Textilindustrie. Dort, in den sogenannten Maquilas, gibt es viele Arbeitsplätze für Frauen. Allerdings sind die Arbeitsbedingungen oftmals gesundheitsgefährdend, und die Arbeit wird sehr schlecht entlohnt, so dass das Einkommen für ein würdiges Leben nicht ausreicht.
Die Ausbildungsprojekte, die von ORMUSA seit 1985 zunächst in kleinen Selbsthilfegruppen und lokalen Netzwerken durchgeführt wurden, sind Teil des Gewaltpräventionsprogramms. Gewalt gegen Frauen ist in El Salvador allgegenwärtig. Sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz, Unterdrückung, Misshandlung und Mord von Frauen wurde viel zu lange stillschweigend akzeptiert. Gleichberechtigung – für viele Frauen in El Salvador ist dies ein Wort, das sie kaum verstehen, geschweige denn erleben. Viele kennen ihre Rechte nicht und Frauen, die sie kennen, haben aufgrund der gesellschaftlichen Strukturen enorme Schwierigkeiten, diese durchzusetzen.